erste Untersuchung unserer Bienenvölker auf VSH (Varroa Sensitive Hygiene) Frühling 2014

Arbeitsstudie – erste Untersuchung unserer Bienenvölker auf VSH (Varroa Sensitive Hygiene) nach dem Vorschlag und den Erkenntnissen von John Harbo.deutsche Übersetzungen:
Jedes Zuchtvolk sollte nach dem VSH getested werden – Erik Österlund
Reaktion der Bienen auf Varroen – John Harbo

auf englisch:
Every breeder bee colony should be VSH tested – Erik Österlund
Responses to Varroa by honey bees – John Harbo

Vergleich von Harbos Erkenntnissen mit unseren Erfahrungen wie kleinzellige Bienen, nach dem System von Dee Lusby, mit Varroamilben umgehen.

hier können wir darüber diskutieren.

Erik Österlund hat uns kürzlich eine Methode vorgestellt, wie man in den Bienenstöcken verschiedene Stufen des VSH einfach feststellen kann. Ich hab das nun bei einigen meiner Stöcke ausprobiert, um die Ergebnisse unsere kleinzelligen Bienen mit denen der Studie zu vergleichen.

Eine grosse Problematik sehe ich darin dass Harbo und Harris die bisher verwendeten Ausdrücke VSH (von Spivak kreiert als sie das Ausräumverhalten durch Nadelstiche abgetöteter Puppen untersuchte, was überhaupt nichts zu tun hat mit dem wirklichen Ausräumverhalten der von Varroa infizierten Bienenbrut) und SMR (Unterdrückte Milben Reproduktion, welche vor allem auch bei den afrikanischen Bienen zum Ausdruck kommt) neu definierten und ihnen nun eine neue Bedutung zuordnen. Dadurch weiss am Ende keiner mehr von was man redet. Wir und auch Dee Lusby nennen das Ausräumen infizierter Brutzellen „kahlköpfige Brut“ bzw „das hygienische Verhalten„. Jedoch ist es natürlich sehr interessant das SMR zu untersuchen, ob und wie es bei unseren Stöcken zum Ausdruck kommt. Deshalb diese Tests.

Ausgangssituation

Meine Bienenstöcke sind seit 12 Jahren auf kleinen Zellen mit unter 4,9mm (4,8 bis 4,85) und noch nie behandelt worden. Sie werden nach dem System von Ed&Dee Lusby geführt.
Wie sie genau geführt werden wird sehr ausführlich auf der ResistanBees.com Webseite geschildert.
Es handelt sich um eine einheimische, dunkle Biene die es nur hier gibt. Diese Biene legt im Winter zwischen Ende November und Mitte bis Ende Dezember eine sehr starke Brutreduzierung bis gänzliche Brutpause ein. Die untersuchten Stöcke fingen gerade nach der Brutpause wieder an zu brüten.
Zeitpunkt der Untersuchung ist Mitte bis Ende Dezember.
Ich habe verschiedene, extreme Stöcke ausgewählt, um in verschiedenen Situationen zu sehen wo die Varroen sich befinden, wie sie reagieren und vor allem wie die Bienen reagieren.

Es bleibt anzumeken dass im Jahr 2012, nachdem eine extreme, hier noch nie dagewesene Dürre herrschte, die praktisch eineinhalb Jahre anhielt, die Völker extrem gestresst waren. Danach zeigten ein Grossteil der Völker Probleme mit den Varroen. Dieses Jahr klagen hier alle Imker, die konventionell mit grosszelligen Bienen arbeiten und natürlich mit allem möglichen behandeln, über eine extrem erhöhte Virulenz der Varroamilben und haben viele Völker verloren. Ich habe meine Bienen nie behandelt und konnte meine Stockzahl heuer verdoppeln auf über 300. Dennoch leiden viele Stöcke an den Nachwehen der Dürre, wo die Varroenzahl extrem zunahm. Das mussten sie dieses Jahr wieder in den Griff bekommen. Deshalb sehe ich auch jetzt im Winter eine viel höhere Anzahl von Varroen in den Stöcken als früher und sie sind laufend am ausputzen der infizierten Zellen. Meiner Erfahrung nach benötigt das einen Trigger, durch den sie beginnen, vermehrt die von Varroen infizierten Zellen auszuputzen. Aber genau duch diese Arbeit hier können wir das bestätigen oder verwerfen.

Die Auswahl der Stöcke war folgende:

  • Ein Volk das in einem kritischen Zustand ist
  • Ein gutes Volk
  • Ein Volk das absichtlich mit enormen Mengen von Varroen infiziert wurde
  • Ein gutes Volk das gut Honig brachte

Ein Volk in einem kritischen Zustand

Wenn ich bei einem Volk mehr als 5 Bienen mit deformierten Flügeln sehe, dann wird es als kritisch bezeichnet und nach den Aussagen von Dee Lusby und auch nach meinen Erfahrungen muss man handeln, sonst ist es sehr wahrscheinlich verloren.
Es gibt da verschiedene Methoden das unter Kontrolle zu bringen, aber alle ohne jegliche Behandlungen. Doch dazu an anderer Stelle.

Dieses Volk N°82g stammt vom Jahr 2009 von Volk 93s. Am 15.11.2010 wurde die Königin getauscht (4g), weil die kleinen Zellen nicht zufriedenstellend ausgebaut wurden. Daraufhin legte sich dieses Problem und der Stock wuchs auf 5 Zargen, war problemlos bis 14.8.2013. Am 15.12.2012 hatte er einige Drohnenbrut angelegt, etwas zu viel. Am 28.3.2013 war etwas Varroa in der Drohnenbrut zu finden, am 11.4.2013 hatte er in einer Wabe einige Varroen in der Drohnenbrut, in anderen nicht, am 24.4. konnte ich einige ausgräumte Zellen in der Bienenbrut feststellen und die kleinen Zellen wurden gut gebaut, am 2.6. hatte er sich eine neue Königin selbst gezogen, hatte wieder einige (zu viel) Drohnenbrut angelegt und ich sah ausgeräumte Drohnenbrutzellen (hygiensches Verhalten was wenn es auch in der Drohnenbrut auftaucht ein gutes Zeichen ist), am 14.8.2013 sah ich erste Problemanzeichen, der Stock war etwas nervös, die Königin hatte viele Läuse, aber es waren keine Bienen mit deformierten Flügeln zu sehen. Zur Sicherheit machte ich einen Ableger mit der Königin und aller verdeckelter Brut. Am 28.9 stellte ich in diesem Ableger 5 Bienen mit deformierten Flügeln fest und entnahm deshalb eine Wabe mit verdeckelter Brut.

Am 8.12.2013 hatte dieser Stock 3 Bienen mit deformierten Flügeln und 2 Waben Brut, nach der Brutpause des Winters, die heuer etwas früher eingelegt wurde.
Eine Brutwabe war sehr homogen
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in der zweiten, älteren Brutwabe sah ich einige ausgräumte Zellen:
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Natürlich hatten sich die ganzen Varroen auf diese erste Brut nach der Winterpause gestürzt und die Bienen reagierten durch ausräumen. Doch dabei entstanden auch die Bienen mit den deformierten Flügeln.
Ich fand auf der ersten Brutwabe 22 geöffnete Brutzellen in denen noch die Bienenpuppen, vorzüglich mit weissen Augen (11.-12.Tag) zu sehen waren. Das heist dass diese Bienen die von Varroen infizierten Zellen um den 11. -12. Tag nach der Eiablage öffnen. Von diesen 22 Zellen waren 7 ohne Varroen, 3 waren ohne Varroa aber mit deren Kot und der Rest mit je einer Varroa, manche schon mit Männchen und Eiern.

Ich öffnete 150 verdeckelte Brutzellen mit Puppen die blaue Augen haben (14/15.Tag):
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Ein Männchen:
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Ein Weibchen:
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Eine Familie:
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Ein weibliches und ein männliches Nachkommen:
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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/va_pup3a.jpg

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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/va_pup4a.jpg

Was mir auffiel war dass die Varroamutter die Jungen anscheinend in Schutz nahm:
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Am 17.12.2013 machte ich die zweite Kontrolle im selben Stock:

Dieselbe Brutwabe mit den von mir geöffneten Zellen und der Königin in der Mitte:
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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/82g_1a.jpg

Was auf den Bienen und auf der Königin sitzen sind vor allem Bienenläuse und keine Varroen!

links Varroa, rechts Bienenlaus
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Jetzt waren die vor einer Woche geöffneten Zellen schon wieder bestiftet und ich fand auf beiden Brutwaben zusammen 45 geöffnete Brutzellen, in denen weissäugige und rotäugige (12.Tag) Bienenpuppen zu sehen waren.

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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/cria1a3.jpg

Ich öffnete 116 Zellen:
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Rückseite der Wabe:
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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/cria2a2.jpg

Ich fand folgendes:………………….

hier kann man den ganzen Bericht einsehen:
http://forum.resistantbees.com/viewtopic.php?f=74&t=364

Ein gutes Volk N°19ab

Am 17.7.2013 wurde ein Ableger des Volkes 19a mit der Königin und der verdeckelten Brut gemacht. Diese Königin war eine Tochter des Stockes 34g vom 1.3.2012. Am 15.3.2012 sah ich dass sie absolut hervorragend die 4,9mm bei voller Tracht ausbauten (was nicht so häufig vorkommt!!!!), am 21.5.2013 sah ich etwas Varroen auf den Bienen, aber keine deformierten Flügel, am 17.7.2013 sah ich eine Biene mit deformierten Flügeln und dann wurde der Ableger mit der Königin erstellt. Am 1.10 war die Brut sehr gut, hatte einige ausgeräumte Zellen, aber keine deformierten Flügel, am 21.10.war die Brut sehr gut, keine deformierten Flügel, dann legten sie eine Brutpause im November ein.

Am 17.12 hatte der Stock eine Brutwabe, die erste nach der Winterpause.

eine Seite:
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die andere Seite:
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Was sogleich ins Auge sprang war dass keine geöffneten Zellen zu sehen waren in denen Puppen zu sehen waren (hygienisches Verhalten). Sehr gleichmässige, verdeckelte Brut mit den ersten schlüpfenden Bienen.

Ich öffnete 168 verdeckelte Zellen die blauäugige Bienenpuppen beinhalteten:
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in gross:
http://www.resistantbees.com/fotos/va/c … rtas1a.jpg

Es hat den Anschein dass die Varroa wieder die Nachkommen beschützt, die ging nicht einen mm weg:
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hier auch dasselbe:
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hier die Zelle in der nur die Varroa ohne Nachkommen zu finden war und die Fäkalien waren auf der Larve (sonst kleben die an den Wänden über den Resten der Präpuppe und sind weisser)
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Ich fand folgendes:………………….

hier kann man den ganzen Bericht einsehen:
http://forum.resistantbees.com/viewtopic.php?f=74&t=364
………………

Und jetzt kommt ein weiterer Stock der überaus interessant ist:

Ein Stock der absichtlich mit sehr vielen Varroen infiziert wurde N°18w

Vor drei Jahren hatte ich plötzlich eine kuriose Idee.
Meine Gewohnheit war es bei kritischen Völkern einzugreifen, die mehr als 5 Bienen mit deformierten Flügeln aufwiesen. Das steht im Einklang mit dem was uns Dee Lusby erklärt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ohne zu behandeln, dem Stock über die Krise zu helfen. Welche man anwendet hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Möglichkeit ist die Entnahme der gesamten verdeckelten Brut, in welcher sich ein Großteil der Varroen befinden.
Mir war es nun zuwider diese ganze Brut einfach zu vernichten und kam auf eine eigenartige Idee.
Ich errichtete einen Bienenstand, weit weg von den anderen Ständen, den ich das „Hospital“ nannte. Dorthin brachte ich einzargige, normale Völker, keine schlechten und auch keine besonders guten. Dann sammelte ich die aus Krisenvölkern entnommenen verdeckelten Brutwaben, vereinte sie in Zargen und setzte diese einfach auf diese einzargigen Völker im Hospital nach und nach auf. Da kam einiges zusammen bei 300 Völkern und am Ende standen da 12 Völker, die jeweils 4 Zargen hatten. Und die gesamte Brut schlüpfte, die Völker wurden ungeheuer stark und hatten natürlich eine Unmenge an Varroen. Und ich machte NICHTS. Was hätte ich auch schon unternehmen sollen, ich behandle ja nicht.
Zu meinem grossen Erstaunen schafften es mehr als die Hälfte der Stöcke aus eigener Kraft sich zu erholen und die ganze Milbenlast auszuräumen. Danach hatte ich nicht nur normale Stöcke dort, sondern sie waren ausgesprochen gut.
Unglaublich aber wahr. Das unterstützte wieder meine Theorie des Triggers und die Erfahrung von Dee Lusby, die besagt, dass das hygienische Verhalten vor allem auch zum Ausdruck kommt wenn genügend Arbeitsbienen für die zu verrichtende Arbeit vorhanden sind (das erkläre ich detailliert in dem Vortrag in Ansfelden). Und in diesen Stöcken waren ungeheuer viele Bienen durch jeweils ca 30 schlüpfende Brutwaben vorhanden.
Im darauffolgenden Jahr wiederholte ich dasselbe, jedoch mit weniger Stöcken, weil ich weniger Brut entnehmen musste.
Und heuer hab ich einen einzigen Stock im Hospital, der hatte am Schluss 6 Zargen, die im Monat Oktober mit infizierter Brut aufgesezt wurden und den untersuchte ich jetzt.

Der Stock hatte am 17.12.2013 4 Brutwaben, einiges an Bienen und die verdeckelten Brutwaben wiesen ca 30% geöffnete und ausgräumte Zellen auf. Ich fand nur 3 Bienen mit deformierten Flügeln. Der Stock hatte sogar etwas Drohnenbrut (20 Zellen), die stark mit Varroen besetzt war (bis zu 3 pro Zelle), ich sah aber auch das hygienische Verhalten in der Drohnenbrut.

eine Brutwabe:
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das Ausräumen in vollem Gange
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eine lebendige Puppe mit toter Varroa:
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Ich fand folgendes:………………….
hier kann man den ganzen Bericht einsehen:
http://forum.resistantbees.com/viewtopic.php?f=74&t=364
………….

Ein guter Stock der gut Honig brachte N°58a

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hier kann man den ganzen Bericht einsehen:
http://forum.resistantbees.com/viewtopic.php?f=74&t=364
………….

hier können wir darüber diskutieren.

Bei weiteren Studien etwas höchst interessantes heraus:

Wirkt bei kleinzelligen Bienen die Drohnenbrut als Varroafalle?

 

hier können wir darüber diskutieren.